Googles App Store, der Android Market, bietet inzwischen über 100.000 Programme für Smartphones mit dem Android-Betriebssystem, eine große Auswahl an Office-Suiten, WLAN-Findern, Reiseführern, Bild- und Fotobearbeitungsprogrogrammen, Aufgabenplanern, Spielen et cetera. Es gibt fast nichts, was es nicht gibt, bis auf die kleine spezielle App, die man aber ausgerechnet jetzt unbedingt benötigt. Sei es der virtuelle Einkaufszettel oder ein Tool, das einen Freund auf dem Weg nach Hause per SMS über den Abendplan informiert.
Grundsätzlich sollte es nicht so schwierig sein, eine simple Applikation auf einem Android-Handy laufen lassen. Bei Google findet man alles, was Programmierer benötigen. Das Android-SDK (Software Development Kit) ermöglicht jedem, eigene Apps in der Sprache Java zu schreiben. Nötige Programmierumgebungen wie Eclipse sind kostenlos – und dank eines Emulators benötigt man theoretisch noch nicht einmal ein Android-Smartphone.
So leicht kann es gehen: Der Google App Inventor verspricht die Entwicklung von Android-Apps für jedermann.
Java sollte man allerdings beherrschen – oder lernen. Kein Hexenwerk, zumal es unzählige Anleitungen, Tutorials, Bücher, Beispiele und Demo-Programme gibt. Aber man muss sich damit befassen, lernen, lesen und viele Tools auf seinem Computer installieren. Kurz: Die Einstiegshürde in die Anwendungsentwicklung ist hoch genug, um selbst interessierte User abzuschrecken. Ganz abgesehen vom Durchschnittsanwender, der vielleicht gute Ideen für interessante, praktische oder nützliche Apps hat, diese aber wohl nie realisieren wird.
Apps aus dem Baukasten
Vor einigen Wochen hat Google seinen App Inventor vorgestellt. Es handelt sich um eine Lösung, die das Entwickeln von Apps für Android-Smartphones deutlich vereinfachen soll. Ähnlich wie das Lego-System soll der App Inventor funktionieren – man hat eine große Kiste mit unterschiedlichen Bausteinen, die man auf- und ineinandersetzt, um damit bestimmte Funktionen auszuführen.
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Derzeit läuft das Projekt als Closed Beta – anmelden und direkt starten funktioniert noch nicht. Im Gegensatz zu anderen Google-Produkten wie Mail, das monate-, wenn nicht jahrelang als Beta-Version ausgezeichnet war, obwohl es schon perfekt funktionierte, ist der App Inventor tatsächlich noch eine Beta. Die Google-Ingenieure feilen derzeit noch fleißig an dem Programm.
Noch nicht fertig: Regelmäßig ploppt diese Meldung auf. Zum hier angesprochenen „merkwürdigen Verhalten“ gehört beispielsweise, das Puzzleteilchen auf einmal nicht mehr ineinander rasten.
Man kann sich aber als Interessent registrieren und bekommt dann früher oder später Zugang zum App Inventor. Die einzige Voraussetzung dafür ist ein Google-Konto. Nach der Freischaltung des Zugangs zum Android-Baukasten ist die Zusammenstellung der ersten Anwendungen bereits gelungen.
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